Projekt „Clean Fish – Alternative Lebensmittel aus der Zellkultur“

Kaesler Nutrition legt mit dem „Clean Fish“ Projekt den Grundstein für den Einstieg in die zelluläre Landwirtschaft.

Mit Hightech-Produkten, Wissen und Innovation setzt Kaesler Nutrition sich täglich dafür ein, die landwirtschaftliche Tierhaltung effizienter und nachhaltiger zu entwickeln.

Das zweijährige Forschungsprojekt zur Entwicklung von Medienkomponenten zur Produktion von in-vitro Fischfleisch startete am 01. Oktober 2021 in Zusammenarbeit mit dem ThünenInstitut für Fischereiökologie. Das Projekt wird innerhalb des PFAU-Programmes (Programm zur Förderung anwendungsnaher Umwelttechniken) durch die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH (BIS) gefördert.

Die zelluläre Landwirtschaft ist eine relative junge und vielversprechende Technologie. Ziel ist es, Nahrungsmittel wie Fisch oder Fleisch direkt aus Zellen zu züchten (in vitro-Fisch / in vitro-Fleisch). Dabei wird Fleisch, genauso wie Joghurt oder Hefe, im Fermenter hergestellt: Durch eine Biopsie an Fischen werden Stammzellen gewonnen. Diese werden in komplexen Nährlösungen gezüchtet und in einem kontrollierten Prozess zunächst zu Muskelgewebszellen und schließlich zur Fischfleischproduktion weiterentwickelt. Eine große Herausforderung hierbei stellen die komplexen Nährlösungen dar, welche für ein Überleben und gesundes Wachstum der Zellen essenziell sind: neben Vitaminen, Salzen, Aminosäuren, Peptiden, Kohlenhydraten, Fetten und Spurenelementen sind auch Wachstumsfaktoren enthalten. Gerade letztere müssen möglichst günstig und nachhaltig produziert werden. Genau da setzt Kaesler Nutrition mit der Entwicklung und Optimierung der Nährlösungskomponenten für Fischzellen an. Am Forschungsstandort in Bremerhaven wird eine Zellkulturmethodik für Fischzellen etabliert, um die Entwicklung einer nachhaltigen Nährlösung voranzutreiben.

Durch das Projekt soll somit eine Alternative für die industrielle Fischerei und Aquakultur gefunden werden, um die Artenvielfalt der Meere zu schützen, der Überfischung der Meere entgegenzuwirken und CO2-Emissionen zu reduzieren. Darüber hinaus lassen sich durch diese Methode, genauso wie beim vertical farming, dem Züchten von Pflanzen auf Kulturmedium, bis zu 90% der Rohstoffe einsparen.

Das Thünen-Institut für Fischereiökologie wird als Kooperationspartner mit den entwickelten Produkten Schad– und Nährstoffanalysen durchführen und diese mit Proben von in freier Wildbahn gefangenem Fisch vergleichen. Die erstellten Studien setzen sich zum Ziel, allgemein die Verbraucherakzeptanz von in vitro-Fisch zu steigern.

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert.