Reduzierte Stickstoffausscheidung mit idealem Protein im Futter

Die politischen Forderungen an die Landwirtschaft die Stickstoffemissionen aus der Schweinehaltung zu senken, werden immer größer. Die vorgesehene drastische Reduzierung der Ammoniakemissionen wird bei gleichbleibender Fütterung ohne Reduktion der Tierzahlen oder Abluftreinigungsanlagen nicht möglich sein. Eine optimierte Fütterung mit dem Ziel die Effizienz der eingesetzten eiweißhaltigen Futtermittel zu erhöhen, ist ein effektiver Beitrag zur Senkung der Stickstoffemissionen.

Durch den Zusatz essentieller Aminosäuren bestehen Möglichkeiten, den Rohproteingehalt in Futtermischungen weiter abzusenken. Entscheidend ist es die richtige Balance zwischen den Aminosäuren im Futterprotein zu finden, um Leistungseinbußen, schlechtere Futterverwertung und unnötige Umweltbelastungen zu vermeiden. Aktuell werden in der Schweinmast neben dem Rohprotein die Aminosäuren Lysin, Methionin, Cystein, Threonin und Tryptophan bei der Futteroptimierung berücksichtigt.

Die Festlegung einer unteren Grenze für das Rohprotein nutzt das Potential einer maximalen Rohproteinabsenkung nicht voll aus. Hier ist eine Futteroptimierung mit unteren Grenzen für jede essentielle Aminosäure entsprechend dem idealen Protein ohne Rohproteinbeschränkung wesentlich effektiver.

Versuche haben gezeigt, dass die Ergänzung mit L-Tryptophan eine deutliche Absenkung des RP Gehalts auf 15% und 13% in der Anfangs- bzw. Endmast ermöglicht. Bedenken, dass die Fleischqualität unter einer zu starken Rohprotein Reduzierung leidet, konnten in diesen Versuchen entkräftet werden. Selbst eine Absenkung des Rohproteingehaltes auf 11,5% (45-70kg LM) und 9% (88-110kg LM) ist im Mastschweinefutter ohne Leistungseinbußen möglich, wenn eine zusätzliche Ergänzung mit L-Isoleucin und L-Valin stattfindet. Ohne eine Ergänzung mit L-Valin fällt die Mastleistung allerdings signifikant ab.

Der Rohproteingehalt im Mastschweinefutter kann mit den zurzeit futtermittelrechtlich zugelassenen Aminosäuren um 4 bis 5%-Punkte reduziert werden und damit die Stickstoffemissionen um bis zu 50% senken.

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