Die Bedeutung der Pferdehaltung nimmt stetig zu. Ob Sport- oder Freizeitpferd, Jungpferd, Zuchtpferd oder Oldie: die Ansprüche an die Fütterung sind hoch und je nach Nutzungsart sehr speziell. Auch Pferde mit Stoffwechselerkrankungen verlangen eine besondere Fütterung.
Sportpferde
Bei Sportpferden geht es vor allem um den Muskelaufbau und die Muskelregeneration, damit sie die geforderte Leistung auch erbringen können. Hier spielen insbesondere essentielle Aminosäuren eine große Rolle, denn eine reine Getreidefütterung kann den Bedarf nicht decken. Auch der Einsatz von Carnitin (Carneon) hat sich bewährt. Carnitin hat eine zentrale Bedeutung im Stoffwechsel und macht eine effiziente Ausnutzung der Futterenergie erst möglich. In Versuchen wurde auch der positive Einfluss auf die Muskelentwicklung und den Muskelstoffwechsel nachgewiesen (weniger Laktat und mehr Glykogen im Muskel). Da bei Sportpferden die Versorgung mit Energie zu einem großen Anteil über hochwertige Öle im Futter abgedeckt wird, ist ein besonderer Schutz dieser Fettkomponenten mit Antioxidantien (Loxidan) notwendig, um Fettoxidation zu vermeiden und das Pferd nicht unnötig mit freien Radikalen zu belasten.
Zuchtpferde
Zuchtstuten sollten möglichst jedes Jahr ein gesundes, gut entwickeltes Fohlen zur Welt bringen. Daher ist eine auf den Bedarf der Stuten abgestimmte Ernährung erforderlich. Da die Stute möglichst zeitig im Jahr tragend werden soll, früher als dies in der Natur der Fall wäre, sind spezielle Ergänzungen notwendig. Besonders die Zugabe von β-Carotin, Vitamin A und E, deren Gehalte im Raufutter relativ gering sind und die aufgrund fehlenden Weidegangs nicht anderweitig zur Verfügung stehen, ist wichtig. Auch der Einsatz von Carnitin (Carneon) wirkt sich sowohl bei Stuten als auch bei Hengsten positiv auf die Fruchtbarkeit aus. Nach der Geburt stellt die Stute hohe Ansprüche an den Energie- und Proteingehalt der Ration. Daneben ist eine ausreichende Mineralstoff- und Spurenelementergänzung wichtig, um die Ausscheidung über die Milch auszugleichen. Pflanzliche Polyphenole können helfen, die extreme Stoffwechselbelastung während der Laktation zu vermindern.
Jungpferde
Das Fohlen verlangt zur optimalen Entwicklung hochwertiges Protein, das zunächst über die Muttermilch, später aber durch einen geeigneten Fohlenstarter mit essentiellen Aminosäuren, ergänzt wird. Carnitin unterstützt den Stoffwechsel der jungen Tiere und kann über seine spezielle Rolle im Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel auch die Skelettentwicklung positiv beeinflussen.
Ältere Pferde
Oldies haben häufig Probleme, ihr Gewicht zu erhalten. Aufgrund von Zahnproblemen kann das Futter nicht mehr so gut aufgeschlossen werden. Die Nährstoffverdaulichkeit geht ebenfalls zurück. Dies fordert eine energiereiche Ergänzung mit zusätzlich hoch verdaulichem Protein bzw. eine gezielte Ergänzung der benötigten Aminosäuren, um den Stoffwechsel nicht unnötig zu belasten. Grundsätzlich bietet es sich an, das Verdauungssystem über den Einsatz spezieller Pflanzenextrakte und ätherischer Öle zu stabilisieren (Spicemaster GH). Häufig kommt es im Alter auch zu Störungen beim Fellwechsel und zunehmender Empfindlichkeit der Haut. Hier kann der Zusatz von Zinkmethionin und Biotin helfen. Bei einer Arthrose können pflanzliche Polyphenole eingesetzt werden. Hat das Pferd Atembeschwerden, empfiehlt sich eine Ergänzung mit speziellen ätherischen Ölen an (Lovit Breeze), um das Atmen zu erleichtern und den Hustenreiz zu mindern.
Pferde mit Stoffwechselerkrankungen
Pferde mit Stoffwechselerkrankungen, wie dem Equinen Metabolischen Syndrom und Cushing, stellen eine besondere Herausforderung dar. So muss die Fütterung vor allem auf die Insulinresistenz dieser Pferde Rücksicht nehmen und den entgleisten Stoffwechsel wieder in normale Bahnen lenken. Auch die Eindämmung assoziierter Entzündungen ist wichtig. Eine herausragende Bedeutung kommt hierbei dem Carnitin und pflanzlichen Polyphenolen zu.