Proteinqualität in Schweinefutter

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Proteinqualität in Schweinefutter

Proteinqualität in Schweinefutter – mehr als nur ein “nice to have”

Stickstoffbilanz und Nitratbelastung des Grundwassers sind auch heute noch aktuelle Themen in der Schweinehaltung. Hinzu kommen krisenbedingte Engpässe bei der Verfügbarkeit etablierter Eiweißquellen sowie die gesellschaftliche Forderung nach dem Einsatz heimischer Grundfuttermittel zur Vermeidung hoher Transportemissionen. Sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis wurde bewiesen, dass der Rohproteingehalt reduziert werden kann, ohne die Gesundheit und/oder Leistung der Schweine einzuschränken. Je nach Produktionsphase können durch den Einsatz von synthetischen Aminosäuren bis zu 4 %-Punkte Rohprotein eingespart werden.

Alternative, heimische Eiweißträger werden in Zukunft immer wichtiger werden, um Produktionskosten und Umwelt zu schonen. Die Zukunft wird auch eine weitere Senkung des Rohproteingehalts und den Einsatz von Präzisionsfütterungsmodellen zur genauen Supplementierung unter Berücksichtigung der Ressourcenverfügbarkeit und des phasenbezogenen Bedarfs bringen.

Die Herausforderung des idealen Proteins

Wie alle Säugetiere haben auch Schweine keinen Eiweißbedarf an sich, sondern sind zur Aufrechterhaltung ihrer physiologischen Leistungsfähigkeit auf eine ausreichende Versorgung mit essenziellen Aminosäuren über das Futtereiweiß angewiesen. Neben der Menge, die zur Deckung des Bedarfs erforderlich ist, ist auch das Verhältnis der Aminosäuren zueinander wichtig.

Was die Erforschung des "idealen Proteins" angeht, hat das Schwein den Rüssel vorn. Für keine Tierart gibt es mehr Daten über den phasenabhängigen Aminosäurebedarf1. Diese Untersuchungen zeigen jedoch, dass der Bedarf an den ersten fünf limitierenden Aminosäuren (Lysin, Threonin, Methionin + Cystein, Tryptophan und Valin) bei proteinreduziert gefütterten Schweinen höher ist als bei konventionell gefütterten Schweinen. Dies ist auf den grundlegenden Stickstoffbedarf für die körpereigene Synthese nicht-essentieller Aminosäuren2 zurückzuführen. Diese spielen im Tier auch eine wichtige Rolle als Signalmoleküle für die Regulierung von Stoffwechselwegen3.

Es ist es auch wichtig, bei der Auswahl der Grundfuttermittel das ideale Proteinkonzept zu berücksichtigen. So entspricht beispielsweise das Aminosäureprofil von Mais- und Sojaprodukten oft nicht dem Idealprofil von Schweinen hinsichtlich der verzweigtkettigen Aminosäuren. Der Einsatz größerer Mengen dieser Grundfuttermittel kann daher eine Anpassung des Aminosäuregehalts im fertigen Mischfuttermittel erforderlich machen. Die Aminosäureprofile neuer Grundfuttermittel (Nebenerzeugnisse, Zwischenfrüchte, betriebseigene Mischungen) müssen ermittelt und bei der Mischfutterrezeptur berücksichtigt werden.

Die Lösung 

Je niedriger der Rohproteingehalt ist, desto wichtiger ist die Ergänzung mit der entsprechenden Menge an freien Aminosäuren. Aber es ist nicht nur eine Frage der Menge - es ist entscheidend, die richtigen Aminosäuren im richtigen Verhältnis zueinander zu ergänzen.

Das Konzept des idealen Proteins beschreibt das Aminosäureprofil exakt, das für optimale Leistung und Wachstum erforderlich ist. Der Bedarf an einer essenziellen Aminosäure ist proportional mit dem Bedarf des Tieres an einer anderen verknüpft. Eine Erhöhung der Zufuhr einer essenziellen Aminosäure in der Ernährung des Tieres würde die Leistung des Tieres nur unter der Voraussetzung verbessern, dass keine andere(n) Aminosäure(n) eine begrenzende Wirkung haben.

Das "ideale Protein" variiert je nach Tierart und Lebensphase - bei Schweinen ist Lysin fast immer die erste limitierende Aminosäure, während Geflügel mehr schwefelhaltige Aminosäuren wie Methionin in den Phasen benötigt, in denen das Gefiederwachstum vergleichsweise hoch ist.

Unser Expertenteam bei Kaesler Nutrition steht Ihnen jederzeit gern zur Beratung für den richtigen Aminosäuren Mix zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns für mehr Information. 

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Quellen

1van Milgen, J., & Dourmad, J. Y. (2015). Concept and application of ideal protein for pigs. Journal of Animal Science and Biotechnology, 6(1), 1-11. 

2Wang, Y., Zhou, J., Wang, G., Cai, S., Zeng, X., & Qiao, S. (2018). Advances in low-protein diets for swine. Journal of animal science and biotechnology, 9(1), 1-14. 

3Le Floc’h, N., Wessels, A., Corrent, E., Wu, G., & Bosi, P. (2018). The relevance of functional amino acids to support the health of growing pigs. Animal Feed Science and Technology, 245, 104-116. 

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